Das sozialräumlich verankerte Künstler:innen-Atelier beiete neben den öffentlichen Angeboten auch Platz für Projekte. Wir sind bemüht die Projekte als Ferienangebote anzubieten.
Projektbeispiele
Projektzeitraum: 19.-22.04.2022
„Grüne Oasen“ ist ein sozialräumlich verankertes Projekt, das von den bildenden Künstlerinnen Katharina Worring und Lisa Verena Bauer im Künstler:innen Atelier „KuBiQ – Kulturelle Bildung im Quartier“ mit 12 Kindern zwischen 6 und 8 Jahren durchgeführt wurde. Arbeitsorte waren sowohl das Atelier wie öffentliche Orte im Stadtteil Trier Süd.
„Grüne Oasen“ hatte zum Inhalt, Kinder ihren Stadtteil neu entdecken zu lassen und sie zu ermutigen, den städtischen Raum kreativ mitzugestalten. Gemeinsam mit den zwei Künstlerinnen begaben sie sich also auf Expedition ins Viertel und erforschten die Stadtnatur.
Als Einstieg in die kreative Arbeit wählte das Künstlerinnen Duo eine kleine kindgerechte kunsthistorische Einführung über die 92-jährige japanische Künstlerin Yayoi Kusama, deren Schaffensdrang sie die Welt stets neue ertasten lässt. Ihre zentrale Arbeit „Polka Dots“ befasst sich mit bewegten Mustern, die immer wieder kehren. Diese Herangehensweise, den Lebensraum zu erforschen und in künstlerisch gestalteten Mustern wiederzugeben, bildete den Rahmen für die Workshoparbeit mit den Kindern. Daraus ergab sich der grundsätzliche Rahmen und Auftrag für die Workshopwoche, bei Erkundungsgängen durch das Viertel den eigenen Lebensraum neu zu erkunden und Pflanzen zu erkennen und zu fotografieren, die sich ihren Weg durch Steine, Mauerritzen, aufgebrochene Gehwege etc. bahnen und ihren Lebensdrang zeigen. Die Fotos dienten den Kindern zur Entwicklung ihrer eigenen Pflanzenobjekte, die während der nächsten Tage angefertigt wurden. So entstanden (aus der Perspektive der Kinder) lebensgroße Pflanzen, die aus Gipsbinden auf einer Unterkonstruktion aus Luftballons und verschiedenen Pappröhren aufgebaut, mit Acrylfarben bemalt und im Stadtraum sichtbar platziert wurden. Ein weiterer Erkundungsgang war verbunden mit dem Auftrag, Brachstellen oder als unangenehm wahrgenommene Orte im Viertel ausfindig zu machen, um sie mit der interaktiven App „stadtsache“ aufzunehmen und selbstständig zum eigenen Idealbild zu verarbeiten. Eine sinnvolle Verbindung zwischen analogem Erleben und kindgerechtem digitalen Arbeiten konnte so hergestellt werden. Diese Idee mündete in Zeichnungen, gemalte Bilder, frottierte Musterübertragungen und (zum Spaß aller) in die Herstellung von Samenkugeln, die zum Abschluss des 4-tägigen Projekts im Viertel an die entdeckten Stellen geworfen wurden. Die Nachhaltigkeit des Projekts wird nun durch die Pflege der Stellen, an denen die Kugeln ausgebracht wurden, gewährleistet.
Zum Abschluss der kreativen Tätigkeiten fertigten die Kinder kleine Schatzkisten an, in denen sie ihre Fotos, gemalten Bilder und Kohlezeichnungen sowie kleine Fund- und Sammelstücke von den Spaziergängen in der „Stadt-Natur“ aufbewahren können.
Am letzten Workshop Tag wurde eine Präsentationsveranstaltung auf einem der mit den großen Gipsblumen bestückten Plätze veranstaltet. Eltern, Großeltern, Geschwister der Kinder sowie Passant:innen nahmen an dem bunten Treiben teil und schauten sich die entstandenen Stadt- Visionen und Ergebnisse der Teilnehmer:innen an.